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Coaching: Was kommt auf mich zu?

Neulich wurde mir eine interessante Frage gestellt. Eine Kollegin hatte sich an einen Life-Coach gewandt und stand nun wenige Tage vor ihrem ersten Coaching-Termin.

„Sag mal, welche Themen bespricht man denn jetzt mit einem Coach?“, fragt sie mich und lenkte meine Aufmerksamkeit damit auf ein wirklich spannendes Thema. Ein Thema, das sich jedem stellt, der darüber nachdenkt, sich professionell coachen zu lassen.

Mit diesem Post möchte ich Menschen, die darüber nachdenken, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, dabei helfen, besser einschätzen zu können,

  • ob sie ins Coaching kommensollen oder nicht
  • ob sich ihre Themen für ein Coaching eignen
  • ob ihre Erwartungenan das Coaching realistisch sind oder nicht.

Daran anschließend geht es in diesem Post auch um einen „Evergreen“, nämlich darum, ob und wie man sich auf die erste Coaching-Einheit vorbereiten soll.

Welche Themen eignen sich für Coaching?

Zuallererst möchte ich hier der Frage nachgehen, welche Themen sich überhaupt für ein Coaching eignen und welche nicht. Ich möchte vorausschicken, dass dies eine rein subjektive Einschätzung darstellt, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.

Auch möchte ich festhalten, dass es außer den im nächsten Absatz behandelten Punkten (psychische Erkrankungen, Gewalt, Missbrauch, etc.) in Wirklichkeit nichts gibt, das nicht im Rahmen eines Coachings thematisiert werden könnte.

Dennoch möchte ich unterscheiden zwischen Themen, die sich besser und solchen, die sich weniger gut für Coachings eignen. Dies, weil der Leser dadurch schnell erkennt, dass es neben dem jeweiligen Thema vor allem um (s)eine konkrete damit in Verbindung stehende Fragestellung geht, die er optimalerweise mit ins Coaching bringt.

Themen, die sich nicht für Coachings eignen

Zuerst aber wie angekündigt, hier ein paar Themen für die sich Coaching unter keinen Umständen eignet. Zu nennen wären hier schwerwiegende psychische Erkrankungen  z.B. Depression ebenso, wie Themen, die mit Gewalterfahrungen, Missbrauch, Sucht oder Suizid zu tun haben.

Geht es um solche Themen, so empfiehlt sich im ersten Schritt der Weg zu einschlägigen Beratungsstellen zu psychosozialen Diensten, zum niedergelassenen Arzt oder ins nächstgelegene Krankenhaus.

Klassische Coaching-Themen

Nach diesem wichtigen Disclaimer zurück zur Frage, welche Themen man nun also mitbringen kann insCoaching. Und weil die Antwort hier maximal breit ausfällt, schließlich kann jede Frage und jedes Thema Gegenstand eines Coachings sein, möchte ich hier eine erste Unterscheidung treffen. Und zwar in Themen dies sich besser und solche die sich weniger gut für Coaching eignen.

Besser oder schlechter geeignete Coaching-Themen

Es gibt also Themen oder Fragestellungen, die sich für ein Coaching besser eignen als andere. Frag dich also, warum genau du ins Coaching kommen möchtest, was genau du in deinem (Berufs-) Leben angehen oder verändern willst.

Es liegt in der Natur der Sache, dass es um einiges leichter sein wird, ein Thema oder Problem anzugehen oder zu verändern, wenn du konkret weißt, worum es sich handelt. Auch das Ziel wird greifbarer und du tust dir nicht nur während dem Coachings sondern auch danach bzw. zwischen den einzelnen Coaching-Sessions leichter, wenn es darum geht, an deinem Thema dran zu bleiben und zu arbeiten.

Coaching kostet Geld!

Ein weiterer Grund, der dafür spricht, sich sein Thema bereits vor der ersten Coaching-Einheit zurecht zu legen und es auf Ziele, Wünsche, Träume und Erwartungen hin abzuklopfen, ist ganz klar auch ein finanzieller.

Wenn wir uns vor Augen führen, dass Coaching ja auch Geld kostet, dann geht es schnell darum, die zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen. Also geht es um die Erarbeitung von konkret umsetzbare Schritten, die in deine Welt passen und dich einen konkreten Schritt weiter bringen.

Je konkreter, desto besser

Je konkreter und greifbarer also dein Thema, mit dem du ins Coaching kommst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich in seinem Thema auch wirklich etwas bewegt.

Zu Beginn des ersten Coaching-Gesprächs stehen offene Fragen wie etwa „Was ist dein Thema?“ oder „Wo willst du hin?“ oder „In welchem Thema darf ich dich begleiten?

Hier wird der thematische Rahmen abgesteckt und Ziele, Wünsche und Erwartungen abgeklärt. Je konkreter hier geantwortet werden kann, desto besser.

Nicht so hastig!

Es ist jedoch kein Geheimnis, dass viele Klienten sich zu Beginn des (ersten) Coachings erst warmreden müssen, bis sie auf den Kern ihres Anliegens zu sprechen kommen. In Ausnahmefällen kann es auch sein, dass es mehrere Treffen braucht, bis Coach und Coachee das „eigentliche“ Thema klar zu fassen bekommen.

Diese Coaching-Fragen bringen Klarheit!

Viele Klienten haben sich bereits so lange mit ihrem Thema herumgeschlagen, es so oft von allen Seiten aus beleuchtet und stehen im Coaching nun abermals vor der Aufgabe, es möglichst kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Das ist Schwerarbeit!

Problembeschreibung ist schwer

Den so wichtigen Start der ersten Coaching-Einheit wird der Coach beispielsweise dadurch erleichtern, indem er fragt: „Wenn sie sich vorstellen, die Coaching-Stunde wäre nun vorbei, wo wären Sie nun einen großen Schritt weiter?“

Diese Frage führt den Klienten nicht nur auf sein wirkliches Thema, sondern hilft ihm dabei, sich zu fragen oder zu erinnern, welche Hoffnungen und Wünsche er mit der Coaching-Einheit und mit seinem Thema verbindet. Ich stelle diese Eingangsfrage gerne auch noch anders: „Ihr Coaching ist vorbei und es ist richtig gut gelaufen, was ist passiert?“

Natürlich kann es sein, dass Klientinnen auch auf diese Fragen Antworten geben, die (noch) wenig greifbar sind, die wenig Ansatzpunkte für den weiteren Coaching-Verlauf bieten. Durch das Antizipieren eines gut verlaufenen Coachings jedoch, verengt bzw. fokussiert sich der Blick auf die „wirklichen“ Themen, an denen dann auch „wirklich“ gearbeitet werden darf.

Rat auf Draht: https://www.rataufdraht.at/

Notfallpsychologischer Dienst: www.notfallpsychologie.at

Psychologischen Beratungsservice des Berufsverbandes Österreichischer Psycholog*innen: www.boep.or.at